Das Erste Zeitalter
Die Entstehung der Welt

Die Schöpfung unserer Welt Gotara ist ein Mysterium, das selbst die klügsten Köpfe und mächtigsten Wesen nicht vollständig begreifen können. Was wir wissen, stammt aus Fragmenten, Überlieferungen und Vermutungen. Das Erste Zeitalter ist wie ein Gemälde, das sich uns nur in vagen Umrissen zeigt, ein Geheimnis, das die Vorstellungskraft ebenso fordert wie die Suche nach Antworten. Doch gerade dieser Schleier macht es umso faszinierender.
~ Ylvara Grabner
Übersicht
Wie beschreibt man etwas, das noch nicht existiert hat? Eine Welt ohne Zeit, in der diese jedoch irgendwann beginnt? Selbst ich, die ich so viele Entdeckungen gemacht habe, kann das Erste Zeitalter nur in Bruchstücken wiedergeben. Es entzieht sich unserer Sprache, unserer Logik, ja sogar unseren Sinnen. Was ich niederschreibe, sind Annäherungen, die sich wie Schatten über das unfassbare Licht des Ursprungs legen.
Aus dem uranfänglichen Chaos, einer Abwesenheit von allem, entstanden zwei Prinzipien: Semyaza, die Verkörperung der körperlichen Kraft, und Nahaliel, die Manifestation des Geistes. Sie sind der Ursprung aller Dinge und Wesen, die je existiert haben oder existieren werden. Diese Urkräfte waren Gegensätze und zugleich Ergänzungen, und aus ihrer Wechselwirkung entstand Ordnung, die einigen auch als Unoriel bekannt ist. Das Chaos wich langsam Regeln, und die Welt begann, Gestalt anzunehmen.
Die Kämpfe der Elemente
Die Ordnung kam nicht ohne Widerstand. Licht kämpfte gegen Dunkelheit, Hitze gegen Kälte, Hartes gegen Weiches. Diese widersprüchlichen Prinzipien stritten um Vorherrschaft, und erst nach einer unermesslichen Zeitspanne setzten sich einige durch. Die Elemente der Schöpfung – Feuer, Wasser, Erde, Luft und weitere – fanden schließlich ihren Platz in der Welt, doch ihre Auseinandersetzungen hinterließen Spuren, die bis heute sichtbar sind.
Mit der Entstehung der Ordnung tauchten die ersten Wesenheiten auf – die Unsterblichen. Sie hatten keine feste Gestalt, da Altern und Tod noch nicht existierten. Jeder von ihnen war einzigartig, mit einer eigenen Natur und Aufgabe. Manche verbanden sich mit den Elementen, andere mit abstrakten Prinzipien wie Liebe, Hass oder Kampf. Diese Unsterblichen formten die Welt mit ihren Kräften, oft in Harmonie, aber ebenso oft in Konflikten, die die Naturgesetze veränderten.
Legenden der wandelnden Berge und lebenden Wälder
Viele Mythen und Legenden von uns Sterblichen entspringen den Spuren, die die Unsterblichen hinterließen. Giganten, die zu Gebirgen wurden, oder Wälder, die lebten – solche Geschichten enthalten oft einen Kern Wahrheit. Unsterbliche nahmen Gestalt an, indem sie in Flüsse, Berge oder Wälder fuhren und diese formten. Doch sie kümmerten sich selten um Sterbliche, die für sie oft so bedeutungslos waren wie ein Grashalm für uns.
In der chaotischen Frühzeit Gotaras, als die Welt noch ungestaltet war, trat Unoriel, die mächtigste aller Unsterblichen, hervor, um eine ausgedehntere Ordnung zu schaffen. Ihre Gesetze wurden zur Grundlage aller Existenz und prägten die Welt, wie wir sie heute kennen. In diesem Absatz beleuchtet die Entstehung, den Einfluss und die Konsequenzen dieser grundlegenden Regeln, die selbst den mächtigsten Wesen unverrückbare Grenzen setzen.
Das Chaos vor der Ordnung
Zu Beginn der Existenz war die Welt ein Ort des völligen Chaos. Ozeane und Gebirge waren untrennbar miteinander verwoben, und selbst die Grundprinzipien von Raum und Zeit widersprachen sich. Es gab kein Oben oder Unten, kein Licht oder Dunkelheit, kein Vorher oder Nachher. In dieser undifferenzierten Realität existierten nur das Drinnen und das Draußen, getrennt durch einen durchlässigen Vorhang, der später als Limbus bekannt wurde.
Unoriels Eingreifen
Angesichts dieser chaotischen Verhältnisse erkannte Unoriel, dass eine stabile Existenz ohne Regeln nicht möglich war. Ihre Macht übertraf die aller anderen Unsterblichen, einschließlich Semyaza und Nahaliel, der Urprinzipien von Körper und Geist. Mit ihrer unvergleichlichen Weisheit wählte Unoriel die aus ihrer Sicht besten Naturgesetze aus und formte ein stabiles System. Diese Gesetze definierten:
- Den Fluss der Zeit: Zeit wurde linear und unwiderruflich festgelegt.
- Die Trennung der Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft, sogar Magie und weitere Elemente erhielten feste Grenzen und Rollen.
- Das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit: Keine Kraft darf die andere vollständig dominieren.
- Die Beständigkeit von Raum: Drinnen und Draußen wurden zu stabilen, eigenständigen Bereichen.
Der Konflikt um den Zeitfluss
Die Einführung des Zeitflusses als unumkehrbare Konstante war die umstrittenste Entscheidung Unoriels. Einige Unsterbliche, unzufrieden mit der Begrenzung ihrer Freiheit, versuchten, in die Vergangenheit zu reisen, um die Gesetze zu ändern und ihre Macht zu vergrößern. Doch Unoriel erkannte die Gefahr, die solche Eingriffe für die gesamte Existenz bargen. Sie schritt ein und verhinderte, dass die Zeit manipuliert wurde.
Die rebellischen Unsterblichen, die gegen den Zeitfluss verstießen, wurden von Unoriel bestraft. Sie kettet sie an das Rad der Zeit, eine ewige Strafe und eine Warnung für alle, die es wagen, die Gesetze zu brechen. Das Rad der Zeit ist mehr als nur ein Symbol; es ist ein mächtiges Artefakt im Nirgendwo, das den Fluss der Zeit bewacht und sicherstellt, dass keine Veränderungen vorgenommen werden können. Die Rebellen sind nun dazu verdammt, dieses Rad für alle Ewigkeit zu bewachen, ohne Hoffnung auf Erlösung.
Unoriels Strafen sind seitdem gefürchtet, und ihr Zorn legendär. Ihre Handlungen haben deutlich gemacht, dass die Gesetze, die sie erschaffen hat, nicht gebrochen werden dürfen. Alle Unsterblichen wissen, dass selbst der kleinste Versuch, diese Regeln zu umgehen, eine schreckliche Strafe nach sich ziehen würde. Unoriels unnachgiebige Durchsetzung der Ordnung hat sie zur respektiertesten, aber auch gefürchtetsten ihresgleichen gemacht.
Der Limbus
Der Limbus, auch bekannt als der Sphärenvorhang, wurde von Unoriel definiert. Er dient als Pufferzone zwischen den Sphären und dem, was außerhalb der Sphären liegt, eine durchlässige Barriere, die das Chaos vom Draußen mit der Ordnung Drinnen verbindet, ohne diese vollständig zu vermischen. Der Limbus wurde zu einem Ort des Übergangs, jedoch auch zu einem Schlachtfeld für diejenigen, die versuchen, Unoriels Regeln zu durchbrechen.
Bedeutung von Unoriels Regeln für Gotara
Unoriels Gesetze sind das Fundament der Existenz. Ohne sie würde Gotara ins Chaos verfallen, und die Ordnung der Sphären würde zusammenbrechen. Ihre Entscheidungen, insbesondere die Einführung des Zeitflusses und die Etablierung des Limbus, haben eine stabile Grundlage für die Entwicklung der Welt geschaffen. Obwohl Unoriels Strenge manchmal hinterfragt wird, ist ihr Beitrag zur Schöpfung unbestreitbar.
Unoriels Gesetze sind mehr als nur Regeln. Sie sind die Grundpfeiler der Realität selbst. An dieser Stelle möchte ich euch, meine Leser, nicht nur die Bedeutung dieser Gesetze hervorheben, sondern auch daran erinnern, wie zerbrechlich die Ordnung ist und wie viel Weisheit und Macht nötig waren, um sie zu schaffen. Möge uns Unoriels Beispiel lehren, die Balance zwischen Freiheit und Stabilität zu respektieren.
Nach der Erschaffung ihrer Gesetze und der ersten sich dagegen auflehnenden Unsterblichen erkannte Unoriel, dass das Chaos trotz aller Bemühungen, Ordnung zu schaffen, immer wieder zurückkehrte. Um die Balance dauerhaft zu gewährleisten, schuf sie die Erste Sphäre, oft als das Sphärenherz bezeichnet. Dieser zentrale Bereich ist der Kern des Sphärenmodells, ein unerschütterliches Bollwerk, in dem die Grundgesetze der Natur fest verankert wurden. Unoriel webte ihre Macht direkt in diese Struktur ein, sodass sie nicht nur eine physische, sondern auch eine metaphysische Barriere darstellt.
Das Sphärenherz wird daher oft als ein strahlendes, pulsierendes Zentrum beschrieben, das von einer schützenden Mauer umgeben ist. Diese Mauer ist keine materielle Konstruktion, vielmehr eine Manifestation der Gesetze selbst. Sie besteht aus reiner Ordnung, und jede Annäherung an sie führt zum Zerfall, der Tilgung aus der Existenz.
Für uns Sterblichen ist das Sphärenherz der Grundpfeiler der Existenz. Ohne die Erste Sphäre würden Raum und Zeit auseinanderfallen, und die Welt, sogar die Existenz an sich, würde zurück ins Chaos stürzen. Es ist die Quelle der Stabilität und der Garant dafür, dass die anderen Sphären existieren können. Selbst die mächtigsten Unsterblichen müssen die Grenzen respektieren, die das Sphärenherz setzt, da sie ohne dessen Schutz ebenfalls aufhören würden zu existieren.
Nach der Festlegung der Naturgesetze im Sphärenherz erkannte Unoriel, dass die Grundelemente der Existenz – Feuer, Wasser, Luft, Erde, Eis, Humus, Magie und einige weitere – einen eigenen Raum benötigten, um ihre Kräfte in Harmonie wirken zu lassen. Sie erschuf daher die Zweite Sphäre, auch bekannt als die Elementarsphäre, welche die Elemente nicht nur beherbergte, sondern sie auch unveränderlich zu machen. Um die Stabilität dieser Sphäre zu gewährleisten, errichtete sie eine zweite metaphysische Mauer, ähnlich der Mauer der ersten Sphäre, die sie gegen äußere und innere Störungen schützte.
Die Elementarsphäre ist kein einheitlicher Raum, sondern ein Zusammenspiel unterschiedlicher Schichten und Ebenen, die jeweils eines der Kernelemente repräsentieren. Diese Schichten interagieren miteinander und schaffen so das Gleichgewicht, das uns allen die nötige Stabilität garantiert.
Zwischen den Schichten existieren sogenannte Übergangsbereiche, in denen die Elemente aufeinandertreffen und miteinander interagieren. Diese Zonen sind Schauplätze großer Schönheit, aber auch unberechenbarer Gefahren. Beispielsweise kann dort glühende Lava auf eisige Flächen treffen, wodurch dampfende Nebel entstehen, die eine eigene mystische Atmosphäre schaffen.
Neben ihren konstanten Schichten haben diese außerdem Ebenen, die wie Außenbezirke der Elementarsphäre wirken und betreten werden könnten, auch wenn dies für uns Sterbliche nahezu unmöglich erscheint. Einige Theorien besagen, dass sie die Brücken zu den Feenwelten oder anderen Realitäten bilden könnten. Diese Zonen sind mysteriös und werden nur von den Mutigsten betreten – ich gehöre nicht zu jenen!
Eines ist jedoch gewiss, die Elementarsphäre ist nicht nur eine Quelle der Stabilität, sondern auch ein Symbol für die Schönheit der Schöpfung. Die Wechselwirkungen der Elemente prägen Gotara in allen Aspekten – von den Landschaften über das Klima bis hin zu den Lebenszyklen. Ohne die Zweite Sphäre wäre das Leben, wie wir es kennen, unmöglich.
Die Dritte Sphäre, auch bekannt als der veränderliche Raum, markiert den Übergang von den kosmischen Gesetzen und Elementen zu einer physisch geformten und dynamischen Realität. Es ist die Sphäre, in der die ersten Anzeichen von Leben und Struktur sichtbar werden. Auch unsere Welt befindet sich in der dritten Sphäre. Doch sie war in ihrer frühen Form ein Ort der Extreme, geprägt von ständiger Veränderung und überraschender Vielfalt.
Auf Grundlage der zuvor geschaffenen Naturgesetze und Elemente schufen Unoriel und andere Unsterbliche Entitäten dann Gotara. Land und Wasser begannen, sich zu trennen, wodurch die ersten geographischen Strukturen entstanden. Die Himmelskörper – Sonne und Monde – wurden in geordnete Bahnen gelenkt, und mit ihnen kam der Wechsel von Tag und Nacht. Winde verteilten Feuchtigkeit über die Kontinente, was das Wachstum der ersten Pflanzen und die Entwicklung einfacher Ökosysteme ermöglichte.
Es war zu Beginn jedoch nicht die stabile Welt, wie wir sie heute kennen. In ihrer frühen Phase war sie von extremen Kontrasten geprägt. So existierten beispielsweise Fließende Gletscher und feurige Wüsten nebeneinander, ohne sichtbare Trennlinien. Es gab auch noch keine Jahreszeiten. Das Klima war statisch, und die Umweltbedingungen änderten sich nicht im Rhythmus der Jahreszeiten, sondern durch die Kräfte der Elemente. Die Landmassen waren dynamisch. Kontinente drifteten ständig und veränderten ihre Form, wodurch Landschaften entstanden und wieder verschwanden.
Mit der Entstehung der Dritten Sphäre traten auch die ersten Feenwesen auf den Plan. Diese mächtigen und geheimnisvollen Kreaturen versuchten sich den von Unoriel festgelegten Regeln zu entziehen und folgten ihren eigenen Prinzipien. Sie schufen eigene Ebenen am Rande der Elementarsphäre, die sich der Kontrolle der Naturgesetze verweigerten.
Diese Feenwesen waren nicht mit den kleinen putzigen Wesenheiten unserer heutigen Welt zu vergleichen, sie waren weder sterblich noch unsterblich im herkömmlichen Sinne. Sie verfügten über immense Kräfte und beeinflussten so die Welt in vielfältiger Weise. Sie schufen magische Zonen, in denen die Naturgesetze scheinbar außer Kraft gesetzt waren. Einige Feen waren sogar so mächtig, dass sie die Geographie der Dritten Sphäre nachhaltig beeinflussten.
Obwohl sie die Welt mitformten, zogen sich die meisten Feenwesen schließlich in ihre eigenen Ebenen zurück, wodurch ihr Einfluss auf die Dritte Sphäre indirekt wurde.
Die allgegenwärtig veränderliche Natur der Dritten Sphäre war nicht nur eine Phase des Übergangs, sondern auch ein Symbol für die Anpassungsfähigkeit und das Potenzial der Schöpfung. Die Wechselwirkungen zwischen den Elementen, den Naturgesetzen und den Feenwesen schufen eine Welt voller Möglichkeiten und Herausforderungen.
So zeigt uns die Dritte Sphäre, dass Wandel ein grundlegender Bestandteil unserer Existenz ist. Ihre Extreme und Kontraste legten den Grundstein für die heutige Welt Gotaras. Mögen wir von dieser veränderlichen Welt lernen, dass Stabilität und Anpassungsfähigkeit Hand in Hand gehen.
Am Ende des Ersten Zeitalters, als die Sphären bereits geformt waren und Ordnung herrschte, entdeckten einige der mächtigeren Unsterblichen einen Ort jenseits der bekannten Existenz. Dieser Ort bot ihnen die Möglichkeit, die Geschicke der Welt mit unvergleichlicher Effizienz zu lenken. In Aetheron wurde die Wirkung ihrer Kräfte vervielfacht, und sie konnten Teile ihrer Macht an sterbliche Diener weitergeben. Diese Diener, ausgestattet mit göttlichen Fähigkeiten, wurden zu Avataren ihrer Meister in der Welt.
Die Gotarer gaben diesem Ort den Namen Aetheron inspiriert vom Konzept des Äthers, das in vielen Kulturen als Sphäre des Göttlichen oder Übernatürlichen betrachtet wird. Aetheron wurde als unerreichbarer, mystischer Ort verstanden, der die Quelle und das Zentrum der göttlichen Macht darstellt. Somit symbolisiert dieser Name sowohl seine unergründliche Erhabenheit als auch seine fundamentale Bedeutung für die Ordnung Gotaras. Bei einigen ist er jedoch auch schlicht als die Bastion der Herrschaft bekannt.
Obwohl Aetheron theoretisch unbegrenzt viele Unsterbliche beherbergen könnte, wird seine Kraft unter den dort residierenden Wesen verteilt. Diese Machtverteilung führte schnell zu Konflikten unter den sogenannten Höheren Göttern, die ihre Privilegien und Fähigkeiten schützen wollten. Die Gier der ersten Bewohner von Aetheron sorgte dafür, dass sie den Zugang für andere Unsterbliche rigoros blockierten. Dadurch entstand ein exklusiver Machtzirkel, dessen Mitglieder ihre Position um jeden Preis verteidigten.
Um ihren Einfluss zu sichern, errichteten die höheren Götter einen nahezu undurchdringlichen Wall um Aetheron. Dieser Wall ist nicht nur eine physische Barriere, sondern auch eine metaphysische Grenze, die nur von auserwählten Wesen durchquert werden kann. Die Ähnlichkeit dieses Walls mit den Mauern der Ersten und Zweiten Sphäre zeigt, dass die höheren Götter aus Unoriels Schutzmechanismen lernten und sie für ihre eigenen Zwecke adaptierten.
Nur die Urprinzipien Nahaliel und Semyaza, aber auch Unoriel besitzen die Macht, Aetheron jederzeit zu betreten, ohne auf die Erlaubnis der höheren Götter hoffen zu müssen. Doch diese Wesen sehen kaum Nutzen darin, da ihre Kräfte ohnehin über allem stehen, was Aetheron bieten kann. Ihre Neutralität und Distanz verhindern, dass sie in die Machtspiele der höheren Götter verwickelt werden.
Die Existenz von Aetheron veränderte die Struktur der Welt erneut. Mit der Schaffung dieser Bastion entstand ein Machtzentrum, das die Geschicke Gotaras lenkte. Sterbliche begannen, die Bewohner Aetherons als Höhere Götter zu verehren, was deren Einfluss auf die sterbliche Welt noch verstärkte. Gleichzeitig führte die Exklusivität von Aetheron zu Neid und Zwietracht unter den Unsterblichen, die keinen Zugang zu dieser Sphäre hatten. Diese wurden von den Sterblichen lediglich als mittlere oder gar niedere Götter verehrt.
Nach der Besatzung von Aetheron durch die höheren Götter trat eine Zeit relativer Ruhe ein. Alle Götter begannen, ihre Rollen in der neu geformten Welt zu definieren und ihre Macht zu festigen. Es war eine Ära der Selbstfindung und der Ordnung, in der die neu entstandenen Sphären miteinander in Harmonie existierten. Doch diese Ruhe war trügerisch, denn unter der Oberfläche regten sich bereits Neid und Unzufriedenheit. Diejenigen, die einen Platz in Aetheron erhalten hatten, sahen sich als rechtmäßige Hüter der Welt und genossen die Privilegien ihrer Position. Viele mittlere und niedere Götter, die keinen Zugang zu Aetheron erhielten, fühlten sich hingegen übergangen und betrachteten die Exklusivität der Bastion als ungerecht.
Die Spannungen zwischen den Bewohnern Aetherons und den Ausgeschlossenen wuchsen, als die Forderungen nach Einlass immer lauter wurden. Die Ausgeschlossenen argumentierten, dass sie ebenso viel Recht auf einen Platz in Aetheron hätten wie diejenigen, die bereits dort residierten. Doch die höheren Götter, die die Bastion kontrollierten, verweigerten jegliche Zugeständnisse.
Neid und Eifersucht verwandelten sich schließlich in offene Feindseligkeit. Viele Ausgeschlossenen sammelten ihre Kräfte und begannen, die Mauern von Aetheron zu belagern. Diese ersten Konflikte waren noch klein und lokal begrenzt, doch sie legten den Grundstein für die gewaltigen Auseinandersetzungen, die das Zweite Zeitalter prägen sollten.
Der Übergang vom Ersten zum Zweiten Zeitalter war allerdings kein abruptes Ereignis, sondern ein allmählicher Prozess. Die zunehmenden Spannungen und Kämpfe zwischen den Göttern veränderten die Welt nachhaltig. Die Harmonie der Sphären wurde durchbrochen, und eine neue Ära der Unsicherheit begann.
Schlüsselereignisse
- Die Forderung nach Gleichheit: Viele Ausgeschlossene versuchten, Bündnisse zu schmieden, um ihre Forderungen zu untermauern.
- Die Erstürmung der Tore: Ein verzweifelter Versuch der Ausgeschlossenen, die Mauern von Aetheron zu durchbrechen, scheiterte spektakulär, hinterließ jedoch tiefe Narben im Gefüge unserer Welt.
- Die ersten großen Konflikte: Diese Auseinandersetzungen waren die Vorboten der epischen Schlachten, die das Zweite Zeitalter prägen sollten.
Der Übergang
Das Ende des Ersten Zeitalters war nicht nur eine Zeit des Wandels, sondern auch eine Lektion in den Gefahren von Macht und Exklusivität. Es zeigte, dass selbst göttliche Wesen nicht frei von sterblichen Schwächen wie Neid und Ehrgeiz sind. Diese Ereignisse lehrten die Sterblichen, dass jede Ordnung, so stabil sie auch scheinen mag, stets auf der Kippe stehen kann.